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Ich folge Dir gleich mit energischer Laune

Und schwinge den Bogen, den falterbunten,

Als leuchtende Geissel über Dir hin.

Das ist nach unsrer Beider Sinn,

Wer bist denn Du? – Wer bin denn Ich?

Zwei Wesen, verwandt gar inniglich,

Als scherzender Zweiklang doppelt geeint,

Was in der Wirrwelt fremdlich scheint.

Uns drohn keine Menschen, uns hemmt kein Gitter,

Wir sind der Wirrwelt Sorgen enthoben ;

Uns drohn keine Wolken und kein Gewitter,

Nur weisse Falter ziehen da droben.

 

Doch sieh! wer schwebt uns da entgegen?

Auf gleichen luftigen hohen Wegen,

Dort vor der goldigen Pappel Revier,

In der Linken ein blühend Panier,

Bereit die Blumentrompete zu blasen

Weithin über Reigen und blumigen Rasen.

Der Schelm, der feine, er lächelt uns zu.

Sei herzlich gegrüsst, Vertrauter Du!»

Vor dem Reigen am Meer

 

So rücklings hingestreckt auf grüner Flur

Wie ist es wohlig, eines Falters Spur

Auf sacht erhobnem Knie fein zu geniessen,

Indes umher viel bunte Blumen spriessen –,

Und sacht den Kopf gelöst, zurück zu neigen,

Die Hände spielend mit den Kräuterzweigen,

Auch sie umspielt von bunten Schmetterlingen …

Da öffnen sich die Augen zu den Dingen:

Doch schauen nicht in hohes Ätherblau,

Nein, in den Liebeshimmel zweier Augen –

Von Wimpern überhegte Schau –

Und in den Schatten dunkelbrauner Haare,

Und rote Lippen, die zum Küssen taugen.

Wie hübsch sie sagen: «Herz, ich liebe Dich,

Wie ich Dich immer liebte, inniglich!

Wie fern sind nun die Wirrweltjahre,