Am Oleander
«Es ist so licht und blau und wonnig warm,
Wie wenn im Laube die Zikaden sängen
Und frische Quellen von den Bergen sprängen –
Wie liebevoll umfasst Dich da mein Arm!
Dicht vor dem Rosenlorbeer, dessen Blüten
So rosig schimmern, grad wie deine Wangen;
Da greift die Hand in zärtlichem Verlangen
Nach deinem Kinn – ich fühle, es erglühten
Die Lippen uns … wie vom Gelock beschattet
Begegnen sich die Blicke unsrer Augen,
Gleich Bienen süsse Wonne einzusaugen,
Und forschen in den Tiefen nie ermattet.
Dem Liebesspiel gehorchen deine Arme,
Frank stehst Du da, Verständnis zu erweisen,
Indes die Falter um die Blüten kreisen,
Und uns umspielt die Luft, die warme.
Es spielt das blaue Meer um lichte Klippen
Und ihre Schirme breiten hohe Pinien
Mit ihren schlanken adelhaften Linien,
Derweil wir trunken von der Liebe nippen.
Wie ist hier Alles lind und froh umfächelt
Von milder Luft. Die Feuerlilien lachen
Und jede Blume will es schöner machen;
Sogar das Wasser im Bassin uns lächelt
Und wird ein kleiner Springborn uns zu Füssen.
Will so die Klarwelt ihren Künder grüssen?»
By the oleander, two young men stand facing each other. The figure on the right hugs the left and holds his chin. In front of them, three small fountains of water shoot up from the ground.