« Knieend schling ich meine Arme
Liebevoll um deine Hüften,
Grad als wollt ich noch das Pochen
Deines treuen Herzens hören –
Denke, wie ich einst am Morgen
Aus dem süssen Schlaf dich weckte,
Fast ein Kind noch Dich erweckte,
Ja, mit einem Kuss erweckte,
Wie zum Kampf im Dienst der Liebe –
Denk, wie Du auf blühndem Hügel
Hoch am trauten Balten-Meere
Mich umarmtest und mich küsstest
In der Inbrunst deiner Seele,
Mir verwandt, nicht blos im Blute,
Auch im Herzen, nur viel grösser.
Ja, ich hab dem Erdenleben
Nachgelebt, wie viele Andre,
Hatte Weib und hatte Kinder,
Während Du der Welt entsagtest,
Du im Kampf ums Ideale,
Von den Menschen missverstanden.
Dennoch tief in meinem Herzen
Ahnt ich, wozu Du berufen.
Einmal konnt ich es Dir sagen,
Als die Welt Dich nicht erkannte:
Dass ein Göttlich weiser Wille,
Ungeachtet aller Trübnis,
Aller blutig schweren Zeiten
Aufgespart dein teures Leben,
So dass Du im Stillen schufest,
Ja! für Zeiten, die noch kämen.
Du, geliebter Gotteskünder,
Der den Rachegötzen wehrte,
Sag noch einmal jene Worte –
Vor dem Baum der goldnen Früchte
Auf dem schönen Fels der Klarwelt –
Verse, die in weiten Fernen
Einst Du sehnsuchtsvoll gedichtet,
In Gedanken hoch am Meere
Auf dem wild umblühten Hügel,
Schon in ferne Zukunft schauend.
Ich erhorch sie Dir am Herzen.»
«Waldy, einst mein Blutsverwandter
Sprössling aus dem Baltenadel –
Aber nun, von Gott begnadet,
Mit-Erlöster in der Klarwelt,
Engelgleich, mit Jesu Worten,
Und auch gleich dem Hellas-Schönen.
Seid gegrüsst, Ihr Lichtgestalten!
Denen ich die Arme breite.
Deinen Wunsch erfüll ich gerne.
Wie sehr ich Dich liebte,
Du ahntest es kaum –
Ein schöner Traum,
Der nie zerstiebte,
Blieb mir der Blüte
Holder Duft
Aus Jugend und Lenzesluft
Im reifenden Gemüte.
Als ich Dich küsste,
Wohl ungezählt,
Hat sich mein Herz gestählt
Zum Kampf der Liebe, den ich rüste.
Und ob ich wüsste,
Dass Alles stirbt,
Was hier um Wonne
Und Sonne wirbt –
Ich breite die Flügel
Gen Abend aus,
Wie damals zur Stunde
Auf blühendem Hügel.
Und fliege hinaus!
Wo-hin?
Wo-her keine Kunde.
Da bin ich zu Haus… »
In front of the orange tree: Two more figures can be seen on the rock that appears as a chimney. One spreads his arms while the second figure kneels in front of him.