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Ein blutig Schicksal riss mich aus dem Leben,

Das mich betrog, und einmal sehr beglückte!

Doch nie vergaß ich, was Er mir gegeben:

Das wahre Glück –, bis mich der Tod entrückte.

 

Der mich begeisterte, war noch auf Erden,

Als ich ein Opfer ward – von Gott begnadet.

So durft als Erster, ich hier selig werden –

Im Geist vereint – vom Tode unbeschadet.

 

Seht diese Frucht, begrüsst von lichtem Falter!

Sie stammt vom Baume meines Erdenlebens;

So blieb sie unversehrt und ohne Alter,

Ein Bild der Wunderkraft des Seelenstrebens.»

Vor hohen Zypressen

 

Hoch über uns getürmt stehn die Zypressen,

Domgleiche Weihezeugen unsrer Liebe.

Auch Glück der Wirrwelt blieb uns unvergessen,

Weil schon geweiht durch echte Seelentriebe.

 

In reichen weissen Rosenbusch geschmiegt,

Umschwebt von vielen himmelblauen Faltern,

Lacht uns das Glück des Tages, nie versiegt,

In Jugendfreuden, die da nimmer altern.

 

Auf deine Schulter leg ich leis die Hand,

Nicht tut es Not, besorgt dich fest zu halten,

Du hast fein sacht den Leib mir zugewandt,

Zu Eins verbinden so sich zwei Gestalten.

 

Dein dunkles Auge lacht so halb verträumt,

Im schwarzen Haar da schimmern blaue Lichter,

Rotlippig ist die Perlenreih umsäumt,

Ja, liebes Herz, Du weckst in mir den Dichter.»

 

«Du sprichst so schön, dass ich Dir gerne lausch,

Ei, blonder Freund mit dem Profil des Adels,

Wie ich Gefühle gerne mit Dir tausch!

Stets warst Du kühn, doch niemals Wert des Tadels.