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Was will?
das künstlerische Lebenswerk
von Elisarion

im Santuario d’Arte Elisarion
der Weiheburg der Kunst in Minusio-Locarno
5 Minuten östlich von San Vittore

Glaubt es: den Menschen schon innerhalb dieser Welt zu einem fernen Ideal der Harmonie umzuschaffen? – als wollte es von den herben irdischen Pflichten ablenken … Nein.

Diese irdische Wirklichkeit ist eine Welt des Todes, der Notdurft, des Kampfes ums Dasein mit gesonderten Aufgaben verschieden gearteter Menschen und Geschlechter – doch unter­mischt mit glücklichen Augenblicken.

Was also will? dies dichterisch-bildnerische Werk, das schon durch die Augen zu so vielen Seelen sprach und ihnen Kraft und Freude gab, wie es durch gute Wirkung erwiesen, ja schriftlich beurkundet ist.

In allen Menschen, die irgendwie nicht volle Befriedigung finden im materiellen flüchtigen Wohlsein, also in allen Men­schen, die über das «intelligente Tiersein» hinaus streben, regt sich eine Sehnsucht: die Sehnsucht nach Ferien, nach einem Feiertag oder einer Feierstunde der Seele, die sie hinaus­he­ben über die Notdurft und den neidvollen Wettstreit der so verschiedenen und selbstsüchtigen Mitmenschen – hinein in eine schöne Natur, losgelöst vom Alltag, hinauf in eine ersehnte Welt, um in ihr neue Kraft für dieses Erdenleben zu sammeln.

So strebt fast jeder Mensch danach eine Ferien­reise zu machen, womöglich in eine schöne sonnige Gegend, an einen See, ins Gebirge oder ans Meer. Da schaut er auch die Men­schen mit freieren Augen an, weil er sich befreit fühlt von alltäglicher Missgunst und peinlichen Erlebnissen. Je ideeller diese Sehnsucht wird: nach einer Ferienreise ins Land der Schönheit, um so weniger begnügt sich der Mensch bloss mit dem Gedanken an ein «verlorenes» Paradies, ja um so leb­haf­ter wird der Glaube an die Möglichkeit, die gewünschte Welt harmonisch zu erleben.

Das ist die Bedeutung der Kunststätte von Elisarion: sie gewährt, auch an grauen Tagen und im Winter, eine Ferien­reise in eine schöne Welt von Seen, Bergen und Meer, blü­hen­den Wiesen mit wechselnder Blütenpracht, sogar in lichte Schneegefilde, und dazu in eine Natur, die belebt ist von schönen gesunden Gestalten, die reinen Herzens, un­be­drückt von jeder Schwere und von Gegensätzen, fast kindlich froh sich des Lebens freuen – wie in einer göttlichen Welt.

Das ist das von so Vielen aus allen Nationen und Lebens­be­rufen, von Männern und Frauen, von Jünglingen und Mädchen mit Dank aufgenommene Erlebnis, im Sanctuarium Artis, in der Heiligen Burg der Kunst.

Vielen wurde es das Feiertagserlebnis göttlicher Stunde, die ihnen Mut zum Leben gab oder bestärkte.

Neid, Unkenntnis und dunkle Gegnerschaft von Gruppen konnten es erschweren, dass es zur allgemeineren Kenntnis kam:

es gebe bei Locarno eine solche günstige Möglichkeit, seelische Ferien zu erleben, um neue Kräfte zu sammeln, im Glauben an den höheren tieferen Sinn des Lebens, den der Mensch erst als Ziel ins Leben legen muss, hineintragen, um sich über das materielle, oft leidvolle und immer von Tod bedrohte Dasein kraftvoll zu erheben.

Um die künstlerische Offenbarung von Elisarion zu erle­ben, bedarf es keiner besonderen künstlerischen Schulung oder gelehrten Bildung, auch der schlichte Mensch jedes Lebens­be­rufes, aus jedem religiösen Bekenntnis, aus jeder sozialen Einstellung kann es frohmütig erleben, wenn er nur fähig ist reinen Herzens den Feiertag des Schönen zu gemessen und dadurch neue Innenkräfte und neue Hoffnung zu gewinnen, Kräfte für sich, seine Nächsten und sein Volk.

Elisarion


Prospekt/Flyer zum Sanctuarium Artis Elisarion
in den 30er Jahren