Auf dem Schneelager
«Wer staunt noch, dass auf Schnee ich liege,
Mich wie auf weichen Kissen sonne
Mich wie in warme Daunen schmiege?!
Gelt, das ist lauter Lebenswonne!
So ist der Geist gewohnt: ich siege,
Doch klarweltheiter, nicht im Kriege.
Hier blüht und glüht in freier Luft,
Umschwärmt von bunten Schmetterlingen,
Der Hyazinthen süsser Duft,
Der blauen Lilien – denn in allen Dingen
Lebt eine wunderbare Kraft.
Auch die Glyzinien, hier in schlanken Ranken,
Umschlingen nicht in gieriger Haft
Was sonst sich Leben schafft
lm Reich der Pflanzen.
Die kleinen blauen Falter tanzen
An mir vorbei. Ich freu mich aller Reize,
Dieweil ich selbst nicht mit der Schönheit geize,
Hier lebt Gerechtigkeit im Ganzen.
Ich darf der Klarwelt unbekümmert trauen,
Aus frohen Augen unbekümmert schauen.»
Auf dem Schneelager – hier liegt ein dunkelhaariger Jüngling, dargestellt im halben Rückenakt im Schnee und schaut den Betrachter an.