Edelweide am Meer
«Mir war bestimmt eine Königskrone
In irdischer Jugend Blütentagen …
Doch lieber, lieber hier oben throne
Ich, ferne der Welt der Kriege und Plagen,
Mein Baldachin sind die grünen Ranken,
Die leise im Meereshauche schwanken.
Ich greif in die Zweige der Edelweide
Und lass sie streicheln, lass sie streichen
Grad über die prächtige Menschenranke,
Umschwärmt von Faltern ohnegleichen,
Zur Freude ihr und nicht zum Leide,
Auf meinem Knie – ein Scherzgedanke!
So gilt es ein lustiges Jugendspiel
Ohne Zweck und Ziel.
Darunter lehnt auf schwanken Zweigen
Ein Wesen, schlank und fein geschmückt,
Ein Klarwelt-Vogel – wohl zu zeigen,
Wie keine Last uns hier bedrückt.
Prinzesslein im Blumenfederhut,
Euch steht die Perlenkette gut!»
Edelweide am Meer: In der Weide sitzt ein Jüngling, der einen über seinen Knien liegenden zweiten Jüngling hält. In einem anderen Ast sitzt ein dritter, geschmückter Jüngling und schaut zum Betrachter.