Über dem Reigen am Meer
«Hoch vor strahlendem Himmelblau,
Über der leuchtenden Meeres-Au,
Über dem Reigen am Seegestade
Schweben wir hin auf luftigem Pfade,
Ein Zwillingspaar so scheinen wir.
Du wendest dich schelmisch ab von mir.
Und bläsest in weisse Blütenposaune
Zum Aufmarsch für den Reigen drunten.
Ich folge Dir gleich mit energischer Laune
Und schwinge den Bogen, den falterbunten,
Als leuchtende Geissel über Dir hin.
Das ist nach unsrer Beider Sinn,
Wer bist denn Du? – Wer bin denn Ich?
Zwei Wesen, verwandt gar inniglich,
Als scherzender Zweiklang doppelt geeint,
Was in der Wirrwelt fremdlich scheint.
Uns drohn keine Menschen, uns hemmt kein Gitter,
Wir sind der Wirrwelt Sorgen enthoben;
Uns drohn keine Wolken und kein Gewitter,
Nur weisse Falter ziehen da droben.
Doch sieh! wer schwebt uns da entgegen?
Auf gleichen luftigen hohen Wegen,
Dort vor der goldigen Pappel Revier,
In der Linken ein blühend Panier,
Bereit die Blumentrompete zu blasen
Weithin über Reigen und blumigen Rasen.
Der Schelm, der feine, er lächelt uns zu.
Sei herzlich gegrüsst, Vertrauter Du!»
Über dem Reigen am Meer: Zwei weitere tanzende Gestalten schweben oberhalb des Reigens. Die linke Gestalt bläst in eine Posaune, während beide Figuren mit einer Girlande verbunden sind. Eine dritte Figur, ihr Gesicht dem Betrachter zugewandt und schwerelos auf einem Ast sitzend, scheint ihnen entgegen schweben zu wollen.