Zukunft der Natur, Teil III. Die befreite Menschheit
Die Klarerziehung
Erziehung oder Abrichtung?
Ein Kind wird geboren, ein neuer Mensch ist da.
Und dieser neue Mensch bedeutet dem alten Gemeinwesen nun eine doppelte Aufgabe. Es heisst ihn erstens, für sich selbst und zweitens, zur Gemeinarbeit erziehen. Voran geht die Eigenherausbildung, aus doppeltem Grunde:
Das Kind vermag doch wirklich jahrelang nichts zu leisten, beansprucht sogar namhaften Aufwand; ausserdem ist das Gemeinleben – namentlich soweit es den Nahrungserwerb betrifft, um dessentwillen es übertriebene Hoheitsansprüche erhebt – klarbegriffen nur eine Abhilfe gegen den Rückfall ans Chaos, ein Mittel:
Das Eigenwesen vor leiblichem Untergang möglichst zu schützen, damit es den seelischen Aufstieg vollziehen kann.
Die seelische Reifung des Eigenwesens ist Zweck des Erdenlebens; wer das nicht anerkennt, ist ein Fachlehrer, kein Erzieher. Und wer Erzieher ist, fühlt den unbedingten Wert und Vorrang (Primat) des Eigenwesens, dem zur Reifung zu helfen, das ist das Amt des Erziehers; auch das Gemeinleben ist Erzieher als Hilfsverband des Eigenaufstiegs.
In dem genauen Masse, als das Gemeinleben für diesen Eigenaufstieg sorgt, erwirbt es ein Anrecht daran, dass das Eigenwesen nun seinerseits, was es an barer Leistung vermag und an höheren Werten erzeugt, dem Gemeinleben zuführe.
Dieses Anrecht wird um so sicherer beglichen, je besser – im Aufstiegsinn – das Eigenwesen erzogen wurde, um so eifriger wird es in aller baren Leistung bestrebt sein, vor allem das ganze Gemeingefüge leistungsglatter, reibungsminder, aufwandminder, ertragsvoller zu machen, die toten Kosten
(– wozu die ganze Gerichtsbarkeit zählt – ) aufs Mindestmass zu beschränken.
So wird dem Gemeingefüge, das seine Bedeutung als Aufstiegshelfer begriffen, das Eigenwesen zur Kräftigung; stetig steigern sich beide. Jedoch dem Gemeingefüge, das im Namen der Mehrzahl, der längeren Daseinsdauer, der Menge an Faust- und Geldkraft, der Nützlichkeit nun sich selbst zum höchsten Zwecke setzt und dieses Sinnes, verblendet und dumpf, das Eigenwesen bloss nutzbar abrichtet, lähmt und demütigt – solchem Gemeingetriebe wird das Eigenwesen zum Schaden, und stetig vernutzen sich beide.
Dies ist der Grund, warum Staat und Erziehung so wurzelverknüpft sind, und die Art des einen Teilnehmers Wert und Gesundheit des anderen anzeigt.
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Es liegt im Geiste der Klarschau, des Daseins Wegweiser immer neu aus tätiggestaltendem Willen gewinnen zu lasse und nicht mit Voher-regeln und Vor-schriften die Wegspur ein für allemal abzustecken. Die Tafel der Lebenswerte hat Jeder, selbst erlebend, niederzuzeichnen.
So wäre die echte Erziehung die «aktive», am tätigen Lebenslauf wirkend gewonnene; echt wäre solch ein Lebensberuf, dessen Widerstände und Nöte am meisten und tiefsten die Willenskraft des betreffenden Zöglings erregten.
Die Schwierigkeit aller Erziehung beruht nun gerade darin, dass dieser echten, eigentätigen «aktiven» Erziehung lange Zeit einen untätig «passive» vorhergehen muss, wodurch eine Willenserschlaffung einreisst – in Ungewöhnung der Selbsterziehung, in Angewöhnung bevormundender Regeln. So setzt die höhere Lebensschulung gewöhnlich erst dann und derart ein, wann und wie sie wenig am schon verbildeten Willengepräge zu ändern vermag.
Es muss erhalten und aufgezogen werden – es muss sich im Zustand müheloser Versorgung befinden und lange Zeiten die Mitwelt als einzig zu seinem Behagen vorhanden betrachten.
Da lernt es:
1.in seinem Leibesbehagen, besonders der Hungerstillung, des Lebens Massstab erblicken;
2.die Mit- und Gemeinwelt als Bürgen seiner Hungerstillung schätzen.
Doch lernt es begreiflicherweise nicht: in der eigenen Tätigkeit seines eignen Bestehens als eigne Quelle begreifen.
So wird es zur Selbstsucht, selbstischen Unselbständigkeit, aber gar nicht zur Eigenbestimmung geführt. Und dieser Willenszustand bidet somit die erste Lebenserfahrung des Kindes, die Urschicht seines Lebensgebäudes – eine unvermeidliche seelische Missbildung.
Wenn nun die Eigenbeweglichkeit einsetzt, und sich die ununterbrochene Fürsorge dementsprechend mindert, so findet das Kind nicht immer die Hilfe zu Diensten, ja wird mit seinen Ansprüchen abgewiesen oder es wird ihm gar das Gegenteil zugemutet. Da fühlt es isch tief verletzt in seinem Gewohnheitsrecht, bedient zu werden. Gewohnheit der Selbstsucht und noch nicht geschulter Eigenwille verkreuzen sich dann zum Zerrbild des Eigenwesens: Dem Eigensinne.
Mit Recht beklagt sich manche Mutter: sie habe sich selber einen Tyrannen erpflegt; und etwas Wahres liegt in dem Spruche: was das Kind auf dem Mutterschosse nicht lernte, lernt der Erwachsene nie – richtiger: schwer erlernt der Mensch, was ihm nicht frühstens zur Willensgewohnheit wurde.
Gewiss sind die Kinder nicht gleichwert.
Das Eigenwesen ist sowieso bei der Neuverkörperung gar verschieden vorgereift: dazu kommen nun Art eines jeden der Eltern, der Einklanggrad der Erzeugung, Verlauf der Schwangerschaft, Lebensumstände, Neigung und Einsicht, und bieten ihm aller verschiedenste Förderung oder Hemmung. Das eine Kind, in innerer Seelenreife, verträgt daher eine reiche Fürsorge, ohne in trägen Eigensinn zu verfallen – das andere bedarf von vorne herein einer knappen Strenge, damit eine jede Willensregung von vorne herein gestählt und dadurch beruhigt werde.
So ist die Gefahr der Verziehung verschieden gross, doch bleibt sie für alle Kinder bestehen.
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Weder als erbversündete Böslinge noch als Engel werden die Kinder geboren. Weder ist es wahr, dass sie einzig durch harten Gehorsam zu ihrer Lebensbestimmung zu bringen seien, sobald sie einmal herangesäugt sind – noch, dass sie alle Fehler erst durch Erwachsene lernen, von selbst aber einzig das Richtige wollen und ohne also alles zu tun, erlaubt sein soll.
Dieser «Engelwahn» schliesst alle Erziehung aus – weil eine solche bei Willenvollendeten überflüssig ist, ja schädlich, da sie durch Nicht-mehr-vollendete!, durch «Entengelte», die Erwachsenen geschieht! Und jener Wahn, die Seele wäre von Grund aus sündig, schliesst die Erziehung ebenfalls aus – weil es, folgerichtig, unmöglich ist, das Wurzelböse des Willens zu ändern.
Willensentwurzelung – Willenswucherung müssten die beiden entgegengesetzten Lebensführungen heissen, würden sie strenge innegehalten; sie mischen sich aber im wirklichen Leben.
Jedoch vereinter Wahn ist doppelter Wahn.
Der eine entstammt dem Ohnmachtsgefühle des biblischen Racheglaubens und fordert völlige Unterwerfung des Einzelnen, weil er im Eigenstreben als solchem die Gottwidrigkeit sieht und brandmarkt, der andre quillt zunächst zwar aus lebenskräftiger Ahnung der Wirklichkeit, findet sich dennoch inmitten der endlosen Allnatur allzubald steuerlos, es kommt zu blinder Vergötterung alles Wirklichen und endet in blinder Ergebung in ewige Weltgesetze.
Der ein nimmt die Erdenhungerarbeit als gottverhängte Strafe, der andre als weise Gnade der Mutter Natur – der eine vermeint, den Menschen gar nicht der Zwangsfron entziehen zu dürfen, vielmehr in ihr die beste Willensenteignung zu finden, den andren gilt die Zwangsfron gerade als frommer Naturdienst.
Zielt die eine Richtung dahin, das Kind zum tüchtigsten Arbeiter auszubilden, erstens damit es sich nähre und zweitens damit es derart den Eigenwillen verliere – so läuft die andere darauf hinaus, gleichfalls das Kind zum tüchtigen Arbeiter auszubilden, erstens gleichfalls damit es sich nähre, zweitens, damit das vergötterte allgemeine Gewerk, die «soziale Maschine», ein Götzenabbild der Allnatur, in ununterbrochnem, naturgesetzlichen Gange erhalten bleibe.
In Arbeitsfron finden sich beide Gegner, weil beide das Eigenwesen nicht kennen; zur Arbeit fähige Froner erstreben beide, weil beiden die höhere Lebensordnung des Gottesreiches verborgen ist. Ob so oder anders beeinflusst sucht die kirchen- oder naturgläubige Staatsregierung «reaktionär» oder «radikal» durch bibel- oder naturgesetzesfromme Erziehungsbeamte die Kinder zur Fron und zum Fronsinn abzurichten.
Darauf gehn alle Schulen, Prüfungen, Anerkennungen, Titel und Orden. Der Unterschied ist einzig, dass hüben in Demut und drüben in Hochmut, hüben als Strafe und drüben als Gnade die Fran erfüllt wird – diese Stimmung zu wecken, ist im ganzen Getriebe der einzige Schein von «Erziehung».
Nicht Erziehung, sondern Abrichtung – keine Willenserklärung, nur Willensverzicht – keine Erkenntnis, nur Kenntnisse, Arbeitskenntnisse bestenfalls, liefert und leistet diese hungerstaatliche Schulung «konservativen» wie «linksliberalsten» Geistes.
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Weder Böslinge noch auch Engel lehrt der Klarismus im Kinde sehn, sondern Eigenwesen währender Reifung, in dumpfgehemmtem und übererregtem Willen, den es – in Sinne des tiefsten Eigenstrebens – zur Klarheit, Ruhe und Tätigkeit lenken heisst; derart allein kann die Lebensschulung als endliche Frucht der Naturüberwindung in Seelenbefreiung und Seelenverjüngung tragen.
Einzig so begriffen hat Erziehung wirklichen Sinn, Aussicht und Möglichkeit; jede andre Anschauung macht den Erzieher zum überflüssigen Träumer, an dessen Stelle von Drillmeistern äussere Lehre verlangt wird.
Die klare Erkenntnis der Chaosnöte wird allerdings ein jedes Eigenwesen zu tüchtigen Arbeitskenntnissen leiten, angemessen der Eigenbegabung des Einzelnen. Brot zu erwerben wird die Klarerziehung jedem ermöglichen, doch sie wird ihn für solch einen Platz vorzubereiten bestrebt sein, wo er mit seinen Kräften die beste Naturüberwindung, Naturerhöhung zu leisten vermag, das Lebensgefüge der Menschheit am fruchtbarsten ausbauen kann. Als Abschlagsnutzen des grossen Zieles soll ihm die Leibeserhaltung werden, sein Brot, die Nährarbeit hat jedoch zugleich und vor allem Ausbau und Steigerung dessen zu sein, was bereits als Menschenwerk und Edelwert mitten im Chaos von lichter Ordnung zeugt und solche bewirkt.
Darum ist die Arbeitskenntnis als mannigfaltige Schulung in lebensvollem Zusammenhange der ganzen Daseinsschau zu gewinnen – was freilich das «humanistische Ideal» schon immer betont hat. Aber wie weit war seine Schulanwendung weg von wahrer Menschenbildung!
In Wahrheit! bisher verknüpfen sich kaum oder gar nicht die «allgemeinen» Bildungsbrocken mit irgend einer beruflichen Schulung. In dürftigem Wirrwarr, ohne Beziehung auf hohe und niedere Ziele – Lebensentfaltung oder Lebenserhaltung – stauen sich halbe und falsche Tatsachen ohne Wirkung und Wert im Gedächtnis, baldigst vergessen, einzig mit dem Erfolge, dem müden Gehirn, dem ungeschulten Willen alle Erkenntnis ganz zu verekeln.
Den Schulkram braucht der Mensch im Arbeitsleben zum grössten Teil doch gar nicht; weckt ihm sein Arbeitsgebiet Erkenntnisfragen, so muss er sie, wie von Grund aus gewinnen, ohne der Schule für diesen Erwerb sonderlich viel zu verdanken. Wenige Ausnahmen gegen dieses Urteil bezeugen bloss, dass im heutigen Schulbetriebe wertvoller Rohstoff vorhanden ist, doch vernutzt wird; ich persönlich bin sehr zufrieden, die alten Sprachen gelernt zu haben, aber bin durchaus der Meinung, dass ehrliche Übersetzungen und ungefälschte Lebensbilder aus der «Antike» bessere Dienste leisten würden, als der heute gepflegte Stümperbetrieb, der beinah den Zweck hat, dem Schüler die Antike zu verekeln, damit er nie ihren Lebensodem spüre.
Zweifellos liegt es daran, dass sogar die tüchtigste Lehrkraft, im Sinne der Hungerstaates vorgebildet und angehalten, nur wenig wirkliche Förderung bringen kann – selber als brothörig öftest am falschen Platze ist und, falls sogar am richtigen, dennoch amtlich ausser lebendiger Fühlung gerade mit dem, was des Kindes sonder-eigene Entwicklung fordert. Unlust auf dieser und Unmut auf jener Seite verhindern die wirkliche Ausübung dieses edelsten Amtes, und manchmal kommt es in schlimmster Verbildung zu tückischem Missbrauch und launischer Bosheit des Lehrers, zu störrischer Auflehnung des Schülers, di blosse äussere «Autorität» des Lehrers, die nicht im frohen Vertrauen des Kindes wurzelt, beugt der Widersetzlichkeit gar nicht vor, erzeugt nur Lüge und Widersetzlichkeit, schädigt im tiefsten das Lebensgefüge des Staates: sie wirkt geradezu «anarchistisch».
Nebeneinander und durcheinander, ja widereinander und selten nur miteinander laufen Leben und Schule, hungerfronende Arbeit und hungerverblendete Täuschung.
Mit Scheinerkenntnis verdorben, dem Eigenkennen entwöhnt, zu Allgemeingerede verpflichtet, zu äusserer Beugung willig, in Eigensinn heimlich verbittert – so treten die Kinder, bereits enteignet, derb und selbstisch, hinein ins gewerkmässige Dasein der Arbeit, ohne durch eigengeschulten Geist und Willen gegen die schweren, kaum vermeidbaren Seelengefahren der Fron gewappnet zu sein. Sie kommen, schon äusserlich angeglichen, innerlich spröde, hinein ins Riesengewerke des Hungerdaseins und, ob die schon glauben zu arbeiten, werden in Wirklichkeit sie bearbeitet – sie sind der bunte Rohstoff, aus dem die Fron, durch Entnahme lebendiger Kraft zu blosser Betriebskraft, nach und nach eine gleichmässige, einförmige Schlackenmasse herstellen wird.
Die hungerstaatliche Schulung erzielt – ob sie will oder nicht – ein unlebendiges Massentum: äussere «Sozialisten» von innerem «Anarchismus».
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Den jungen Menschen gegen diese schlimmste Chaosgefahr stark und lebendig zu machen ist unbedingte Notwendigkeit, wenn der Vermassung der Menschheit, der Aufhebung alles Sinnes des Lebens, Einhalt geschehen soll.
Möglich ist das jedoch allein vom Klarismus aus.
Nicht als brave Pferdekraft, willenlos am Gewerkrad, hat der Mensch seinen Teil der naturgemässen, gemeingeregelten Brotfron zu leisten, sonder als Kämpfer gegen die Daseinsmissstände, klar im Willen, klar in Erkenntnis.
Das kann der Mensch aber nur, wenn er frühstens gelernt hat, das mangelhafte Erdenleben weder als Schöpfung des Allmachtgottes, noch als ewigen Weisheitsstand von Naturgesetzen zu werten, sondern als Chaos, als Menge unklar ringender, strebender Einzelmächte, als Wirrwelt, in der trotz alles Elends sich doch bereits viel Schönes und dadurch Höherdeutendes findet.
Wenn er begriffen, das weder blinder Gehorsam in Götzenfurcht noch Ohnmacht in blinder Naturbewunderung von ihm gefordert wird – nicht ein leerer, geschäftiger Stillstand inmitten des ewigvollendeten Weltenwerks, dann eröffnet sich ihm der furchtlos unbestochene Blick, der klare Eigenwille, in freigefügter Gemeinschaft als «Mitarbeiter Gottes» die Wirrwelt, die weite Natur zu meistern.
Nur so, zum Sehen der Wirklichkeit angehalten, eingeweiht in das tiefste Streben der Menschheit in all ihren «technischen» Leistungen, ohne biblische oder «materialistische» Schulverstiegenheit, kann der junge Mensch auch den Lebenskampf mit dem Willen ergreifen, die ihm geeignete Arbeitsstätte suchen und finden.
Die grausige Kraftverschwendung, mit der das Naturchaos arbeitet, wiederholt sich im Menschenchaos, uns aller Buchungslehre zum Trotz bleiben dem Haushalt der Menschheit ungeheure Werte verloren: durch falschen Kraftverschleiss wie durch fehlende Nützungen. Werte sind Wirkungen: wo sie am reichsten wirken kann, schafft eine Kraft auch die höchsten Werte. Heute aber sind wenige nur an ihrem Wirkungsplatze.
Die Einen zermürben sich da, wo Stärkere gerade Vorzügliches leisten könnten, die nun an solchem Ort sich in Unlust stauen, wo jene genügen würden. Das ganze Chaos, in tiefstem Wesen, beruht ja nur auf Hemmung und Überdrang gerade infolge falscher Verknüpfung der Wesensmächte. Und gerade diesen Urfehler erneuert die Menschheit – aus Gleichheitswahn der Uneigenheit – in dem Hungerbetriebe der Arbeit. Ist es da zu wundern, dass unsre Gesittung als Ganzes nur Chaos ist und immer ärgere Chaoszersetzung erzielt?
Das könnte nicht eher, auch nur im Kleinen, anders werden, als bis der Mensch als eigenesen anerkannt ist und so als eigenwirkende Kraft an der Eigenstelle zu wirken befugt, ja beauftragt wird – in echtem Gefüge.
Doch die Chaoszersetzung der Menschheit ist ja soweit gediehen, dass keine Erkenntnis den Leitern und Wortführern und Nutzniessern unserer Gesittung derart zuwider ist, wie diese des Eigenwesens – denn diese Erkenntnis erfordert tapfertätigen, klargemässigten, zielfreudigen Willen. Und den zu verhindern, ist ja das heimliche Ziel der geltenden Scheinerziehung, den Einzelnen, die darin wirken, statt völlig unbewusst und doch der einzige Sinn im verworrenen Gebäu.
Gut! für die Lehrer, dass ihnen die Schüler nicht einige Fragen stellen dürfen, nach Sinn und Betrieb der Erziehung.
Sie würden beschämt das Amt an den nagel hängen müssen – doch gerade ihnen eröffnet die Klare Kunde vom Eigenwesen den Weg zu erneuerter Selbstachtung und herrlichster Wirkung.
Die Klarerziehung
XXVIII Erziehung oder Abrichtung?
XXIX Kindesfragen
XXX Das Spiel – ein Leben
XXXI Die Erziehung der Eltern
Der klaristische Staat
XXXII Arbeit und Eigenwert
XXXIII Einzeltum und Eigentum
XXXIV Der Eigenstaat
1. Vom Wesen des Staates
2. Vom Verhältnis des Eigenstaates
zur bisherigen Staatshoheit
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