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Die Seele Tizians, zur Psychologie der Renaissance

Vorwort

Nicht die oft geschriebene1 Chronik der einzelnen Werke Tizians zu wiederholen, war meine Aufgabe, sondern die Lebensströmungen seines ganzen Werkes darzustellen. Ich lege einen Massstab an Tizian, wie er noch nie an einen bildenden Künstler gelegt worden ist, aber es kam mir auch nur darauf an, den lebendigen Wert seines und alles Schaffens darzutun. Seine Technik ist mir nur das Werkzeug seiner Persönlichkeit — auch in seinem Kolorismus habe ich gewagt, eine Seelen­offenbarung zu sehen; mir selbst ist sie angesichts seiner Werke wie ein Erlebnis geworden.

Venedig, im September 1905

Inhalt

Kapitel I Die venezianische Renaissance 1–8
Kapitel II Tizians Kolorismus 8–19
Kapitel III Tizians Lehrer 19–24
Kapitel IV Tizian der Psycholog 25–38
Kapitel V Tizian als Portätmaler 39–50
Kapitel VI Tizian und das Leben 50–67
Kapitel VII Tizian in Venedig 67–74

1) Ich erwähne nur die Bücher von Crowe-Cavalcaselle (Tizian, Leben und Werke, Deutsche Ausgabe, von M. Jordan, 2 Bände, 1877) und Gronau (Tizian, 1900).
Als Anschauungsmaterial empfehle ich: Tizian. Des Meisters Gemälde in 230 Abbildungen. Klassiker der Kunst, Band III, Stuttgart 1904. PDF

Zum Buch (Führer zur Kunst)

Die Persönlichkeit des Malers Tizian wird im Sinne der Lebensgesetze der Kultur, 1904, besprochen und in ihren historischen Rahmen gesetzt. Die venezianische Renaissance ist für Eduard von Mayer das Ende einer Glanzepoche und der Beginn einer neuen, die noch nicht ihr Ende gefunden hat. Es wird am Schluss der Betrachtungen festgestellt, dass Tizian, aller Bewunderung zum Trotz, nicht die Ethik besass, um zur grössten Offenbarung zu gelangen.

Die logische Weiterführung der Gedanken von Eduard von Mayer findet in seinem Werk Fürsten und Künstler – Zur Soziologie der Kunst, 1907, ihre weitere Ausprägung.

Im grossem Ganzen ist «Die Seele Tizians» ein Vorentwurf zum später von Elisàr von Kupffer und Eduard von Mayer ausgearbeiteten religiös-weltanschaulichen Klarismus.

Basilica di Santa Maria Gloriosa dei Frari in Venedig mit dem Altargemälde «Assunta» (Mariä Himmelfahrt) von Tizian
Tizian, «Irdische und himmlische Liebe» (Ausschnitt), Galleria Borghese, Rom. Für Eduard von Mayer eines der grössten Meisterwerke der Malerei.

Zu beachten: Einige der von Eduard von Mayer erwähnten Gemälde Tizians werden heute seinen Schülern oder anderen Malern der Renaissance zugeschrieben. Auch die von ihm ange­ge­benen Datierungen entsprechen nicht immer dem heutigen Wissensstand. Von vielen Gemälden gibt es mehrere Fassungen, es ist nicht immer klar, welche Eduard von Mayer meint. Tizian ist einer der am meisten kopierten Maler!

Liste der Gemälde von Tizian nach Entstehungsjahr, unvollständig

Die 650 Gemälde Tizians – bestellen Sie hier ihre Kopie

 

Reproduktionen der Bilder Tizians im Buch von Eduard von Mayer

Mariä Himmelfahrt (L'Assunta)
St. Petrus Martyr
Der heilige Hieronymus in der Wüste
Kaiser Karl V.
Ganymedes
Danae
Christus
Basilica di Santa Maria Gloriosa dei Frari in Venedig, Grabmal Tizians von Pietro Zandomeneghi
Die Seele Tizians, zur Psychologie der Renaissance, Einband, 1906
Die Seele Tizians, zur Psychologie der Renaissance, Titel, 1906