30 Jahre Centro Culturale Elisarion
Mit seiner Eröffnung am 18. April 1981 nahm das Centro culturale e Museo Elisarion seine Tätigkeit auf. Doch statt aufzulisten, was im Elisarion in den letzten 30 Jahren alles stattgefunden hat, möchte die Kulturkommission der Gemeinde Minusio lieber eine Reise von den Ursprüngen des Gebäudes – also ab 1927 – bis zur Schaffung des Zentrums unternehmen. Heute wissen wir auf Grund von Nachforschungen endlich Genaueres über das, was diesen Besitz umgab, dem von Anfang an mit einer Mischung aus Misstrauen und Staunen begegnet wurde.
Das Sanctuarium Artis Elisarion war in einer Zeit politischer, wirtschaftlicher und kultureller Umwälzungen wie ein UFO aus dem Norden in einer ziemlich verschlossenen Gemeinde gelandet. Seine beiden Bewohner führten dort ein zurückgezogenes Leben, unterhielten aber gleichzeitig viele Kontakte mit dem Ausland. Nach dem Tod von Eduard von Mayer 1960 lehnte der Kanton die Schenkung des Gebäudes ab. 1970 wurde zwischen der Associazione Santuario d’Arte Elisarion und der Gemeinde Minusio eine Schenkungsurkunde aufgesetzt und die Gemeinde führte von 1976 bis 1981 die notwendigen Umbauarbeiten durch. Damit wurde das Sanctuarium zum Kulturzentrum.
Mit diesem Umbau begann auch die Reise des Rundgemäldes Chiaro Mondo dei Beati (Klarwelt der Seligen), das 1987 auf dem Monte Verità in einem eigenen Pavillon seinen Platz fand. Dies ist Harald Szeemann zu verdanken, dem wir deshalb diese Ausstellung widmen möchten. Im ehrgeizigen Projekt Monte Visione, das 2011 mit der Renovierung der Casa Anatta startete, wird auch die Klarwelt der Seligen ihren Platz finden. Aber dies ist noch nicht alles. Dank der initiative der Pro Elisarion, ihres finanziellen Beitrage und der aktiven Mitarbeit einiger seiner Mitglieder, der grosszügigen Unterstützung von Memoriav (Verein zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturgutes der Schweiz), des Departements Bildung, Kultur und Sport des Kantons Tessin, der Hössli Stiftung und des Gemeinderates von Minusio war es möglich, den bedeutenden Fotobestand zu restaurieren, den uns Elisàr von Kupffer und Eduard von Mayer hinterlassen haben. Fast tausend Aufnahmen, farbig und schwarz-weiss, wurden restauriert und digitalisiert.
Dr. Joël Morgantini, Leiter Abteilung Kultur Gemeinde Minusio
Ausstellung 30 Jahre Elisarion, Herbst 2011
Der wertvolle Bildfundus wurde in einer Ausstellung präsentiert und hat der Öffentlichkeit eine Gelegenheit gegeben, sich ein Bild über die Ursprünge des Elisarions zu machen. Darin war nicht nur der wertvolle Fotobestand zu sehen, sondern auch Gemälde, Gegenstände, Briefe und verschiedene Dokumente, die zum ersten Mal in einem Gesamtzusammenhang gezeigt wurden. Auf dem Ausstellungsrundgang konnten Besucherinnen und Besucher durch die eindringlichen Fotografien des ursprünglichen Elisarions und die umfassende Ikonografie der Gemälde einen Einblick in die Welt von Elisàr von Kupffer und Eduard von Mayer erhalten.